Die Präsentation der Alters- und Jahrgangsstruktur in der heutigen Struktur wurde vor zwölf Jahren von unserer Fraktion konzipiert, für jedes Jahr neu aufgelegt und den Erkenntnissen/Wünschen angepasst. Der ursprüngliche Wunsch war, die Entwicklung der Dietzenbacher Bevölkerung vom Hexenberg bis zum Steinberg differenziert darzustellen und so punktuelle Veränderungen besser erkennen und bei politischen Entscheidungen berücksichtigen zu können.
Die Erkenntnis der letzten Jahre ist leider, dass weder von der Politik noch von dem Magistrat Entwicklungen hinterfragt und als Basis für weiterführende Analysen genutzt wurden.
Fazit: Der Auwand für die jährliche Anpassung bringt nicht den erhofften Erfolg. Ergo wird dieses Projekt nicht weiter verfolgt und die Verwaltung muss sich Gedanken für das weitere Vorgehen machen.
Die aktuelle Statistik setzt die Forderungen unseres Antrages vom 3.5.21 um.
Hierzu siehe Kommentar vom 2.5.2021
Nachdem zu den Kommunalwahlen ein weiteres mal die Grundlage für die kleinräumige Einwohnerstatistik geändert wurde, haben wir einen Antrag gestellt, durch den zukünftig eine weitestgehende Datenkonsistenz erreicht werden kann. Die unerfreulichen Diskussionen, wer die "richtige" Statistik hat, würden sich zukünftig erübrigen. Das muss nur noch eine Mehrzahl der Stadtverordneten auch so sehen.
Für 2019 ergab es aufgrund von Änderungen der Wahlkreise, die die Basis für die kleinräumige Statistik bilden, Probleme, die aufgrund personeller Engpässe (Corona) nicht zeitig gelöst werden konnten.
Dies pflanzt sich für 2020 fort. Beide Jahre sind (z.T. ohne kleinräumige Aufteilung) ausgewertet und werden veröffentlicht, sobald vom Magistrat freigegeben.
Erstmals sind im vergangenen Jahr die Einwohnerzahlen für Dietzenbach rückläufig gewesen.
Das mag ein „Ausrutscher“ sein, man sollte aber mit Blick auf den viel diskutierten demografischen Wandel intensiver darüber nachdenken, welche Möglichkeiten es gibt, die aktuelle Situation richtig, d.h. handlungsorientiert beschreiben zu können und vor allem auch, wie der zu erwartende Wandel möglichst gut eingeschätzt und in seinen Chancen und Risiken gewürdigt werden kann.
Natürlich ist die Einwohnerzahl allein für die verschiedenen Interessengruppen nicht ausreichend. So sollte die Politik sowohl mit Blick auf die zu erwartenden Steuer- und Gebühreneinnahmen als auch mit Ausrichtung auf die zu planenden Investitionen altersgruppenspezifische Informationen auswerten können. Zum Beispiel ermöglicht nur eine klare Einschätzung der zu erwartenden Kinderzahl im Vorschulalter Hinweise über den zu planenden Mitarbeiter- und Invest-Bedarf, für die wachsende Zahl von Einwohnern im Rentenalter gilt Entsprechendes und für die große Gruppe der Bürger im beschäftigungsfähigen Alter müssen (in Verbindung mit den Pendlerdaten) die notwendigen Maßnahmen in der Verkehrsinfrastruktur ableitbar sein.
Entsprechende Perspektiven ergeben sich für andere Interessengruppen wie z.B. Handel und Gewerbe, Vereine und Kirchen.
Für Prognoseansätze müssen die vier entscheidenden Faktoren für die Veränderung der Einwohnerzahl bekannt sein: Zahlen der Geburten, Todesfälle sowie Zuzug und Wegzug.
Allerdings sagt auch eine differenzierte, aber nur stichpunktbezogene Betrachtung nichts über zu erwartende Trends aus. Erst die zeitliche Entwicklung sowie der Vergleich mit regionalen Aggregaten (Kreis, Hessen) und Nachbarkommunen schafft die Orientierung über die eigene Position.
Grundsätzlich sind alle Informationen vorhanden und auch differenziert aufgearbeitet. Die Details für Dietzenbach sind abgeleitet aus den Daten des Einwohnermeldeamtes (siehe auf dieser Seite 22.10.2019) und der Vergleich mit anderen Kommunen ist in Übersichten ableitbar aus der Hessischen Gemeindestatistik. Nimmt man die Abweichungen der verschiedenen Datenquellen, wie sie z.T. aus dem Zensus_2011 zu erklären sind, in Kauf (Besseres gibt es aber auch gar nicht), dann hat man eine gute Datengrundlage.
Leider greift hier der Spruch vom Wald und den vielen Bäumen. Für einen schnellen Überblick braucht es eine komprimierte Sicht. Eine vergleichende Übersicht der wesentlichen Demografie-Indikatoren könnte dies in Kombination mit den Informationen aus einer kommunalen Einwohner-Pyramide leisten. Wobei die Alterspyramide schon längst keine Pyramide mehr ist, sondern manche es schon als Urne oder als Pilz bezeichnen.
Für die Qualität von Prognosen gilt unabhängig vom Thema - also egal ob es um die Bevölkerungsentwicklung, die Nachfrage nach Konsumgütern oder z.B. den DAX geht - die ewige Diskussion, ob man allein aus der Historie der spezifischen Statistik Prognosen ableiten kann. Die Alternative oder eine Ergänzung wäre die Analyse und Einschätzung der wesentlichen Einflussfaktoren. Für die zukünftige Einwohnerzahl einer Kommune sind dies u.a. der verfügbare Wohnraum, das Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen, von sozialen Einrichtungen, Freizeitmöglichkeiten und die Infrastruktur.
Fazit: Die unmittelbare Statistik ist notwendig, aber man muss immer auch weiterdenken!
Für Dietzenbach ergibt sich im aktuellen Vergleich zum Landkreis Offenbach und Hessen sowie im zeitlichen Vergleich von 2001 zu 2017 folgendes Bild:
Indikatoren zum demografischen Wandel: 2017 |
Dietzenbach |
Offenbach, LK |
Hessen |
Bevölkerung (Anzahl) |
34.055 |
351.692 |
6.243.262 |
Relative Bevölkerungsentwicklung seit 2011 (%) |
6,3 |
5,3 |
4,2 |
Relative Bevölkerungsentwicklung 2012 bis 2030 (%) |
5,9 |
4,9 |
1,8 |
Geburten (je 1.000 Ew.) |
12,1 |
9,8 |
9,4 |
Sterbefälle (je 1.000 Ew.) |
7,6 |
9,7 |
10,4 |
Natürlicher Saldo (je 1.000 Ew.) |
4,4 |
0,0 |
-1,0 |
Zuzüge (je 1.000 Ew.) |
87,4 |
62,6 |
41,0 |
Fortzüge (je 1.000 Ew.) |
82,9 |
53,1 |
32,2 |
Wanderungssaldo (je 1.000 Ew.) |
4,5 |
9,5 |
8,9 |
Familienwanderung (je 1.000 Ew.) |
13,7 |
18,4 |
12,9 |
Bildungswanderung (je 1.000 Ew.) |
17,9 |
23,3 |
35,1 |
Wanderung zu Beginn der 2. Lebenshälfte (je 1.000 Ew.) |
-4,10 |
-1,7 |
-0,0 |
Alterswanderung (je 1.000 Ew.) |
-8,0 |
-2,6 |
-1,0 |
Durchschnittsalter (Jahre) |
41,2 |
44,0 |
43,8 |
Medianalter (Jahre) |
41,6 |
45,5 |
45,0 |
Jugendquotient (u20-Jährige je 100 Pers. der AG 20-64) |
41,4 |
32,7 |
31,0 |
Altenquotient (ab 65-Jährige je 100 Pers. der AG 20-64) |
33,2 |
35,5 |
33,9 |
Anteil unter 18-Jährige (%) |
21,3 |
17,4 |
16,7 |
Anteil Elternjahrgänge (%) |
17,2 |
16,9 |
17,9 |
Anteil 65- bis 79-Jährige (%) |
14,4 |
15,2 |
14,6 |
Anteil ab 80-Jährige (%) |
4,6 |
5,9 |
5,9 |
Quelle: BertelsmannStiftung |
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Einige der Indikatoren bestätigen Dietzenbach als eine junge Kommune mit der anhaltenden Tendenz zu einem positiven natürlichen Saldo (=Geburten minus Sterbefälle). Allerdings gibt es – wie für die meisten Kommunen – ein kaum zu kalkulierendes Risiko durch die häufig mehrfach höheren Wanderungsbewegugen. Gerade für Dietzenbach sind diese überdurchschnittlich hoch und gleichzeitig liegt der prozentuale Anteil des Wanderungssaldos weit unter dem vom Kreis und von Hessen. Man sollte der Ursachensuche nicht ausweichen, da ggfs. bei Bestätigung erkennbarer Tendenzen gegengesteuert werden muss. So wird z.B. der Verlust an Einwohnern im Alter von 25 bis 40 deutlich. Das wirkt sich u.a. in der Zahl der Beschäftigten und damit der Steuereinnahmen wie auch in dem theoretisch noch höher liegenden Anteil Jugendlicher aus.
Kurz gesagt, es gibt mit der Bereitstellung von Übersichtsinformationen nicht nur neue Erkenntnisse, sondern es ergeben sich auch neue Fragen mit ggfs. zusätzlichem Informationsbedarf. Packen wir es an.
Neu ist ein Blatt mit dem Überblick über die Entwicklung der jüngsten Geburtenjahrgänge und deren Entwicklung in den Folgejahren sowie deren Zuordnung zu den Schulbezirken. Es ist quasi ein Steinbruch, aus dem man sich für seine eigenen Fragen und Thesen relativ bequem Daten auswählen und neu strukturieren kann.
Es gelten weiterhin die Kommentare vom 26.02. und 17.06.2017.
Antrag zu „Bestandsstatistik zum Einwohnerwesen“ ist umgesetzt!
Zu den Änderungen siehe Eintrag vom 26.02..
Infos zu Handhabung und Datenschutz:
> 1. Blatt zeigt alte Aufteilung nach Wahlbezirken und Zuordnung der Wahlbezirke auf sechs Gebiete. Im 2. Blatt stehen die Daten zur individuellen Analyse, vorgefertigte Auswertungen auf den Folgeseiten. Auf dem letzten Blatt stehen die Parameter für die Auswertungen (v.a.für Pivot-Tabellen).
> Für die Definition von individuell wählbaren Sozialräumen steht die Straßenzuordnung zur Verfügung. Aus Datenschutzgründen sind allerdings alle Straßen mit weniger als 50 Anwohnern nicht individuell auswertbar und erscheinen bei Auswertungen mit dem Merkmal nö (nicht öffentlich).
Die SVV möge beschließen:
Ein zusätzlicher Aufwand für die Verwaltung entsteht nicht.
Begründung und Erläuterung:
Die Verwendung der Wahlbezirke als Differenzierungskriterium bot sich vor fünf Jahren als schnelle Lösung für kleinräumige Informationen an, gleichwohl bietet es sich jetzt an, mit der modifizierten Bereitstellung der Einwohnerdaten durch die ekom auf Schwachpunkte einzugehen und Veränderungen vorzunehmen.
So sind die Wahlbezirke teils durch ihre räumliche Vermischung in den Aussagen nicht trennscharf und es wird ab 2017 durch eine Neuordnung von Wahlbezirken auch der zeitliche Vergleich nur eingeschränkt interpretationsfähig sein. Ergänzend gibt es die Erwartung, durch die Konzentration auf größere Teilgebiete der Stadt insgesamt prägnantere Aussagen zu ermöglichen.
Außerdem werden Möglichkeiten vermisst, Informationen zu kritischen, räumlich nicht exakt von den Wahlbezirken abgebildeten Sozialräumen präsentieren und interpretieren zu können.
Zu guter Letzt ergibt sich zukünftig auch die Möglichkeit einer zusätzlichen Gebietsabgrenzung nach Schulbezirken.
Es wird deshalb vorgeschlagen, die bisherige Datenpräsentation auf die in der Anlage aufgeführten Stadtgebiete als eine Verdichtung der Wahlbezirke zu beschränken. Die bisherigen Informationen nach Wahlbezirken können wahlweise eingeblendet werden.
Für die zusätzliche Möglichkeit der Schulbezirk-Information wird eine auf die (Vor-)Schuljahrgänge reduzierte Information präsentiert.
Die Definition kritischer Sozialräume richtet sich aus auf die bekannte Einordnung durch den FB Soziale Dienste.
Jens Hinrichsen
Die in der folgenden Exel-Datei vorhandenen Statistiken basieren auf den mitgelieferten Grunddaten der Stadt Dietzenbach und sind als Hilfsleistung für die Lokalpolitik erarbeitet worden. Ergo: alle Fehler sind von mir zu verantworten. Falls Fragen auftauchen und/oder Hinweise für die Interpretation als nützlich eingeschätzt werden: bitte nicht zögern->Kontakt
Die in der folgenden Exel-Datei vorhandenen Statistiken basieren auf den mitgelieferten Grunddaten der Stadt Dietzenbach und sind als Hilfsleistung für die Lokalpolitik erarbeitet worden. Ergo: alle Fehler sind von mir zu verantworten. Falls Fragen auftauchen und/oder Hinweise für die Interpretation als nützlich eingeschätzt werden: bitte nicht zögern->Kontakt